Kategorie: Weinregion Südtirol

Südtirol gehört weinrechtlich zu Italien, kulturell aber seit jeher zu einem alpenländischen Raum, in dem bäuerliche Tradition und moderne Önologie eine bemerkenswerte Symbiose eingehen. Auf nur knapp 5.800 Hektar Rebfläche entsteht eine Weinstilistik, die sich längst von jedem regionalen Klischee gelöst hat: kompromisslos qualitätsorientiert, terroirbezogen und geprägt von einer klimatischen wie geologischen Vielfalt, die in Europa ihresgleichen sucht.

Kellerei Girlan

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Ein Tal voller Kontraste – und Charakter

Südtirol ist kein lautes Weinanbaugebiet. Es will nicht imponieren, sondern überzeugen. Die rund 5.300 Hektar Rebfläche wirken im europäischen Vergleich fast bescheiden – doch was hier wächst, hat Tiefgang. Nicht nur im Glas.

Zwischen zerklüfteten Dolomitgipfeln und sonnenverwöhnten Hügellagen entfaltet sich eine kulturelle und klimatische Vielfalt, die ihresgleichen sucht. Es ist das harmonische Nebeneinander von Gegensätzen, das Südtirol prägt – alpiner Ernst trifft auf mediterrane Leichtigkeit.

Mikroklima mit Maß – Wo Reife auf Frische trifft

Die Natur hat es gut gemeint mit Südtirols Weinbauern. Mit über 300 Sonnentagen im Jahr und starken Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht reifen die Trauben langsam, aber ausdrucksstark.

Jede Rebsorte findet ihre Nische: Während in tiefen Lagen um das Etschtal kräftige Rotweine gedeihen, entstehen in höheren Zonen filigrane Weißweine mit messerscharfer Aromatik.

Diese klimatische Vielfalt macht es möglich, auf engstem Raum eine stilistische Bandbreite zu pflegen, wie sie selbst in größeren Weinregionen selten ist.

Weißweine: Klarheit aus der Höhe

Die alpine Höhenlage, durchlässige Böden und präzise Kellertechnik bringen Weißweine hervor, die international geschätzt werden – nicht nur wegen ihrer Frische, sondern wegen ihrer inneren Struktur.

Weißburgunder aus Südtirol gilt als Benchmark: kühl, mineralisch, mit präziser Frucht.
Sauvignon Blanc überzeugt durch Kräuterwürze, Zitrusnoten und lebendige Säure – besonders aus Lagen über 600 Meter.
Gewürztraminer, tief verwurzelt in Tramin, ist aromatisch intensiv, aber nie überladen – ein Paradebeispiel für kontrollierte Opulenz.
Chardonnay zeigt sich wandelbar: Als klarer Terroir-Wein ebenso wie im fein abgestimmten Holzfassausbau.
Sylvaner & Müller-Thurgau gedeihen in kühlen Tälern wie dem Eisacktal – zartgliedrig, floral und oft überraschend langlebig.

Rote Sorten: Substanz trifft Seele

Südtirols Rotweine sind keine Modeweine. Sie haben ein Rückgrat. Und sie erzählen Geschichten – vom Boden, vom Jahrgang, vom Winzer.
Lagrein, eine regionale Urrebe, bringt tiefdunkle, würzige Weine hervor – mit Tanninstruktur und Lagerpotenzial.
Vernatsch (Schiava) wird oft unterschätzt – dabei kann er in den richtigen Händen leichtfüßige Tiefe zeigen.
Pinot Noir, der sensible Weltenbürger unter den Rebsorten, zeigt in höheren Lagen Südtirols überraschende Eleganz.
Merlot & Cabernet Sauvignon entwickeln durch den Einfluss kühler Nächte mehr Struktur und Würze als in wärmeren Zonen – ideal für cuvée-betonte Ausbaumethoden.

Boden als Geschmacksarchiv – Südtirols geologische Vielfalt

Wer Südtirols Weine verstehen will, muss die Böden kennen. Es sind Porphyr, Schiefer, Kalkstein und Sand, die den Charakter der Weine entscheidend prägen – oft spürbar, nie aufdringlich.

Vulkanisches Gestein liefert mineralisch gezeichnete Weißweine mit kühler Präzision.
Kalkhaltige Böden stärken Struktur und Langlebigkeit – besonders bei Pinot Noir und Lagrein.
Lehm & Sand begünstigen fruchtbetonte Sorten wie Vernatsch oder Merlot.

Jede Flasche wird so zur lesbaren Bodenschicht – ein Archiv der Region im Glas.

Edelbrände & Grappa – Hochprozentige Kultur

Nicht nur Wein – auch Südtirols Brennereien genießen hohes Ansehen. Vor allem dort, wo noch handwerklich gearbeitet wird.
Grappa aus regionalen Trestern, etwa von Gewürztraminer oder Lagrein, zeigt die zweite Seele des Weins.
Obstbrände, etwa aus Birne, Apfel oder Marille, spiegeln die bäuerliche Identität und die Liebe zum Produkt.
•Kleine Brennereien setzen zunehmend auf Herkunft, Nachhaltigkeit und Transparenz – Werte, die auch in der Weinwelt zählen.

Familien & Genossenschaften – Südtirols Winzer-DNA

Die Qualität der Weine hat ihren Ursprung in den Menschen. Viele Weingüter sind seit Generationen familiengeführt oder Teil regionaler Genossenschaften, die Wissen bündeln, ohne Individualität zu verlieren.
Kellerei Terlan produziert Weißweine mit jahrzehntelangem Reifepotenzial.
Kellerei Tramin gilt als Referenz für charakterstarke Gewürztraminer.
Abbazia di Novacella, ein aktives Kloster, vereint Spiritualität mit höchster Vinifikationskunst.
Ansitz Waldgries bringt Lagrein und Vernatsch in Bestform – terroirbetont, finessenreich, stilvoll.

Über die Träne der Olive

Die Träne der Olive steht für ein Sortiment, das wir selbst auswählen und verantworten. Wir arbeiten nur mit Produkten, hinter denen wir persönlich stehen. Das betrifft alle Bereiche: Wein, Olivenöle, Essige, Oliven und weitere Feinkost.

Die Auswahl treffen Christos und Dimitra gemeinsam. Für Christos spielt seine Erfahrung eine große Rolle. Er hat viele Jahre in Berlin, München und Wiesbaden gearbeitet – sowohl in der Küche als auch im Service. Dadurch kennt er die Anforderungen, die gute Produkte im Alltag erfüllen müssen.

2017 absolvierte er im Weingut Costa Lazaridis in Griechenland eine Weinschulung, die ihm zusätzliche Einblicke in die Arbeit moderner griechischer Weingüter gegeben hat.

Zum Thema griechischer Wein sagt Christos:

„‚Griechischer Wein‘ kennt jeder als Lied. Aber mit dem heutigen Wein aus Griechenland hat das nichts zu tun. Die Qualität hat sich deutlich weiterentwickelt. Viele Weingüter arbeiten heute stabil, klar und auf einem Niveau, das international ernst genommen wird.“

Unser Grundsatz ist klar:

Wir führen nur Produkte, von denen wir selbst überzeugt sind.

Jedes Produkt wird probiert, verglichen und bewusst ausgewählt. Es kommt nichts ins Sortiment, das wir nicht selbst empfehlen würden.